Förderschule Lernen erhalten, auch nach dem Schuljahr 2022/23

Die Förderschule Lernen in Niedersachsen soll gegen den erklärten Willen der betroffenen Elternschaft, der Schülerinnen und Schüler sowie dem Verband der Niedersächsischen Lehrkräfte abgeschafft werden. Die Eltern möchten weiterhin im Wohle ihres Kindes selber entscheiden, ob die Regelschule oder die Förderschule der richtige Lernort ist, denn nicht eine Schulform ist für alle Kinder passend. Aufgrund dessen hat die CDU-Fraktion am 13.12.2022 einen Gesetzesänderungsantrag zum Erhalt der Förderschule Lernen eingebracht, der nun im Kultusausschuss beraten wird. Parallel dazu haben wir Mitglieder vom Kultusausschuss gemeinsam mit der Jungen Union Niedersachsen und den Jungen Liberalen Niedersachsen an einer Demo vor dem Landtag teilgenommen.

Anfang Dezember war ich mit Christian Fühner MdL (Lingen) an der Pestalozzischule in Salzgitter, um mit den Betroffenen in ein Gespräch zu kommen. Die Schülerinnen und Schüler machten uns deutlich, dass der Unterricht an den Regelschulen sie überfordert hat, obwohl sie dort Unterstützung von Schulbegleitern, Förderschullehrkräften und/oder durch differenziertes Material hatten. Anders, als dies die Landesregierung darstellt, sind viele Kinder von den Regelschulen zurück auf die Förderschule gewechselt und können sich dort endlich wieder über kleinere Lernerfolge freuen. Dies läge daran, dass die Klassen an den Förderschulen kleiner seien, die Lehrkräfte mehr Zeit und Geduld hätten und das Lernklima positiver sei. Trotz Schulsozialarbeiter in den Regelschulen waren die Kinder und Jugendlichen dort Mobbing ausgesetzt, wollten nicht mehr zur Schule gehen und haben zum Teil über Selbstmord nachgedacht. An den Förderschulen konnten die meisten das erste Mal Freundschaften schließen.

Trotz der mehrfachen Einladung von Förderschulen haben sich sowohl der ehemalige Kultusminister Herr Tonne sowie die neue Ministerin Frau Hamburg geweigert, mit den Betroffenen in einen Austausch zu kommen. Neben dieser Weigerung liegt bis jetzt kein Konzept der Landesregierung vor, wie die Schülerinnen und Schüler auf den Regelschulen besser integriert und eingebunden werden sollen. Aktuell wird jedes Kind an den Regelschulen mit zwei Stunden pro Woche von einer Förderschullehrkraft gefördert. Demgegenüber steht die tägliche Förderung durch eine dafür ausgebildete Lehrkraft an den Förderschulen. Es gibt zudem kein Konzept, wie die Förderschullehrkräfte die Betreuung verschiedener Schulen und den damit verbundenen Förderplangesprächen mit den einzelnen Lehrkräften und Eltern, neben der Unterstützung der Unterrichtsvorbereitung der Regelschullehrkräfte und ihrer eigenen Unterrichtstätigkeit meistern sollen.

Das aktuelle Vorgehen der Landesregierung lässt die Förderschullehrkräfte zukünftig ausbrennen und stellt ihr eigenes ideologisches Denken über den Wunsch der Betroffenen. Viele zukünftige Kinder mit dem Förderbedarf Lernen wird so der Zugang zur Bildung erschwert.