Bessere Alltagskompetenzen durch schulische Bildungsangebote!

Junge Menschen stehen heute vor großen Herausforderungen – im Alltag, im digitalen Raum, beim Umgang mit Geld, mit ihrer Gesundheit oder mit Ernährung. Doch immer häufiger zeigt sich: Viele Kinder und Jugendliche sind darauf nicht ausreichend vorbereitet. Studien belegen, dass Übergewicht, problematische Mediennutzung und Verschuldung bereits in jungen Jahren zunehmen. Alltagskompetenzen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, fehlen immer öfter. Dabei geht es um grundlegende Fähigkeiten: sich gesund zu ernähren, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen, Risiken im digitalen Raum zu erkennen, einen Haushalt zu führen oder nachhaltig zu handeln. Diese Kompetenzen sind Voraussetzung für ein selbstständiges, verantwortungsvolles Leben – und sie entscheiden mit darüber, wie gesund, stabil und erfolgreich junge Menschen ihren Alltag bewältigen können.

Natürlich tragen Eltern und Familien hier eine besondere Verantwortung. Doch wo diese Unterstützung nicht oder nur eingeschränkt geleistet werden kann, müssen Schulen stärker helfen. Kitas und Schulen sind zentrale Lernorte, an denen Kinder unabhängig vom Elternhaus erreicht werden. Gerade beim Thema Ernährung, Gesundheit und Verbraucherbildung zeigen Expertinnen und Experten seit Jahren: Theorie allein reicht nicht. Es braucht praktische Erfahrungen, klare Strukturen und verbindliche Angebote.

Der bisherige Ansatz der Landesregierung, Alltagskompetenzen lediglich als „Querschnittsthema“ in verschiedenen Fächern mitzudenken, greift zu kurz. Die bestehenden Probleme zeigen deutlich, dass dieser Weg nicht ausreicht. Andere Bundesländer wie Bayern sind hier weiter und haben Alltagskompetenzen bewusst und systematisch in ihre Bildungsziele integriert – mit praktischen Lernangeboten, Projektarbeit, externer Expertise und einer klaren Strategie. Wir als CDU-Fraktion wollen, dass Niedersachsen diesen Schritt ebenfalls geht. Dafür braucht es zunächst eine ehrliche Bestandsaufnahme: Wo werden Alltagskompetenzen heute tatsächlich vermittelt – und wo bestehen Lücken? Dazu gehören auch Fragen der Schulverpflegung, der Ausstattung von Schulen mit Schulküchen oder Werkräumen und der sinnvollen Nutzung des Ganztages. Auf dieser Grundlage müssen altersgerechte, schulformspezifische Angebote entwickelt und verbindlich in den Schulalltag integriert werden.

Alltagskompetenzen dürfen kein Zufallsprodukt sein. Sie müssen systematisch vermittelt werden – im Unterricht, im Ganztag und durch praxisnahe Projekte. Dazu gehört auch, Lehrkräfte entsprechend aus- und fortzubilden, externe Fachstellen wie Verbraucherzentralen oder Landfrauen einzubeziehen und Eltern stärker mitzunehmen. Nur wenn Schule und Elternhaus zusammenwirken, können nachhaltige Verhaltensänderungen entstehen. Unser Ziel ist klar: Schule soll junge Menschen nicht nur auf Prüfungen vorbereiten, sondern auf das Leben.