Die Bauwirtschaft steckt in ihrer schwersten Krise seit Jahrzehnten. Genehmigungen brechen massiv ein, selbst bereits gestartete Projekte liegen auf Eis, und für immer mehr Menschen ist bezahlbarer Wohnraum nur noch ein Wunschtraum. Statt dem dramatischen Trend entschlossen entgegenzutreten, legt die rot-grüne Landesregierung bisher nur halbgare Vorschläge auf den Tisch oder beschäftigt sich mit Projekten, die den Wohnungsmarkt nicht entlasten. Das Ergebnis: Wohnungsnot, steigende Mieten und eine Bauindustrie, der die Aufträge und damit auch die Fachkräfte davonlaufen.
Dabei belegen sämtliche Zahlen den Ernst der Lage: Nach Einschätzung der landeseigenen NBank müssten bis 2040 rund 220.000 neue Wohnungen in Niedersachsen entstehen, allein bis 2025 schon 141.000. Stattdessen verzeichnet der Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen einen Einbruch der Baugenehmigungen um fast 40 Prozent. In vielen Unternehmen droht ein Personalabbau, weil ganze Bautrupps nicht mehr ausgelastet sind. Und währenddessen verschärfen steigende Zinsen und ausufernde Baustandards den Druck auf Bauwillige und Investoren gleichermaßen. Damit droht ein akuter Mangel an Wohnraum, der zu steigenden Mietpreisen führt und für viele Menschen die Suche nach einer passenden Wohnung deutlich erschwert.
Die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hat deshalb einen umfassenden Antrag mit 16 konkreten Maßnahmen vorgelegt, um das Bauen wieder zu beleben. Steuerliche Anreize sollen den Erwerb einer ersten selbstgenutzten Immobilie erleichtern und gleichzeitig die Mietmärkte entlasten. Schnellere Genehmigungsverfahren durch digitale Bauakten und zusätzliches Fachpersonal in den kommunalen Behörden sind ebenso Bestandteil der Vorschläge wie eine entschlackte Bauordnung, die überzogene Vorgaben reduziert. Eine abgesenkte Grunderwerbsteuer kann zudem den Schritt ins Eigenheim erleichtern und mehr Menschen den Zugang zu Eigentum ermöglichen. Darüber hinaus ist es notwendig, bestehende Flächen besser zu nutzen: Industrieruinen, Konversionsflächen und andere bereits erschlossene Gebiete könnten mit passenden Förderprogrammen zu günstigem Bauland werden. Auch Aufstockungen und Umbauten im Bestand müssen einfacher und wirtschaftlicher werden, damit Städte und Gemeinden ihren Wohnraum erweitern können, ohne immer neue Gebiete zu versiegeln.
Bezahlbares Wohnen ist ein zentrales Anliegen für alle Generationen: Junge Familien brauchen Platz zum Leben, Singles oder Alleinerziehende benötigen bezahlbare Wohnungen, und auch in der Altersvorsorge spielt Wohneigentum eine wichtige Rolle. Ob Miete oder Eigentum – wenn der Staat keine Rahmenbedingungen schafft, die das Bauen wirtschaftlich und praktikabel machen, wird Wohnen schnell zum unbezahlbaren Luxusgut. Niedersachsen braucht endlich eine handfeste Bauwende. Dafür müssen die Maßnahmen der CDU-Fraktion jetzt umgesetzt werden – bevor der Wohnungsmarkt in eine Dauerkrise abrutscht, aus der es so schnell kein Zurück mehr gibt.
