Allzu häufig fällt diese Phrase auch für Politikerinnen und Politiker. Dem muss sich die Politik entgegenstellen. Denn sie ist die Interessenvertretung des Volkes und muss auch als solche beim Bürger wahrgenommen werden.
Wie also verloren gegangenes Vertrauen in die Politik wiederherstellen?
Mit der Frage habe ich mich schon im Wahlkampf beschäftigt und sie begleitet mich immer noch bei meiner täglichen Arbeit im Landtag für Braunschweig. Meine Antwort: Kontakt zum Bürger! Überall und soviel wie nur möglich, ist meine Arbeit auf den Austausch mit Einrichtungen, Vereinen, Sozialverbänden, und, und, und gerichtet. Stets Ansprechpartnerin sein für neue Ideen, aber auch für Probleme.
Deswegen habe ich auch die Sommerpause des Landtages genau dafür genutzt. Der Sommer bietet die benötigte Zeit, um mehrere Tage am Stück im Rahmen eines Kurzpraktikums Einrichtungen in meinen Ausschussbereichen Soziales und Kultus zu besuchen.
Drei Tage konnte ich in Braunschweig eine Kindertagesstätte sowie einen Sprachheilkindergarten besuchen und den Berufsalltag der Erzieherinnen und Erzieher hautnah miterleben. Spürbar war der Fachkräftemangel. Eine Überlastung und erneute Schließung in der nächsten Grippewelle ist zu befürchten. Wir haben deshalb im Juni-Plenum bereits einen Gesetzesänderungsantrag eingebracht, um den Kitas mehr Flexibilität für den Personaleinsatz vor Ort und mehr Freiraum bei eigenen Personalentscheidungen zu bieten.
In der nächsten Woche dann vier Tage bei der ambulanten Pflege der Caritas. Frühdienst ab 06.00 Uhr, den Menschen beim Aufstehen helfen. Viele der Pflegerinnen und Pfleger empfinden ihre Arbeit als sehr erfüllend. Trotzdem schlägt sich der chronische Fachkräftemangel auch in diesem Berufsfeld durch. Stellschraube für eine positive Entwicklung ist die Ausbildung. Wir fordern eine einjährige, praxisorientierte Pflegehelferausbildung, die auch Menschen ohne Schulabschluss offensteht. Außerdem muss die Vergütung attraktiver gestaltet werden.
Für beide Bereich gilt außerdem: Der Anerkennungsprozess für international erworbene Qualifikationen muss beschleunigt werden. Ein mühsamer und abschreckender Prozess darf uns nicht im Weg stehen, um Fachkräfte für unser Land zu werben.
Schließlich ist es die Zukunft unserer Kleinsten und die Lebensqualität unserer Größten, die in Niedersachsen auf dem Spiel steht!