In der Umfrageplattform #NDR-fragt gaben im Februar dieses Jahres über 60 Prozent der Teilnehmer aus Niedersachsen an, Erfahrung mit dem Gefühl der Einsamkeit zu haben. Einsamkeit ist dabei eine emotionale Erfahrung, die durch das Fehlen von sozialen Kontakten oder die Wahrnehmung von Isolation entsteht. Sie betrifft Menschen jeden Alters, jeder sozialen Schicht und jeder Kultur. Einsamkeit kann schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Es kann zu Depressionen, Angstzuständen, Schlafstörungen, einem schwachen Immunsystem und sogar zu einem früheren Tod führen.
Diese eklatanten Auswirkungen auf die Gesundheit und das Empfinden der Menschen dürfen wir nicht länger nur am Rande betrachten. Es wird Zeit, dass wir auch in Niedersachsen dieses Thema auf die Tagesordnung setzen und die Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und anderen Merkmalen wie Bildung, Alter oder Herkunft erforschen, um zu helfen und Lösungen anzubieten. Für die CDU-Fraktion habe ich deshalb einen Antrag eingebracht, in dem wir fordern, dass in der Staatskanzlei ein Landesbeauftragter gegen Einsamkeit und für gesellschaftlichen Zusammenhalt eingerichtet und somit eine ganzheitliche Betrachtung des Themas und ein ressortübergreifendes Arbeiten sicherstellt wird. Zusätzlich soll es einen Landesaktionsplan zur Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation geben und ein Forschungspreis von der Landesregierung ausgelobt werden, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Themen um Einsamkeit und soziale Isolation zu sensibilisieren und noch stärkere Anreize für Forschung in dem Bereich zu liefern. Zudem wollen wir gemeinschaftlich-solidarische Wohnformen als Mittel gegen Einsamkeit mehr unterstützen.