Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als ich um 05:45 Uhr meinen Dienst im Städtischen Klinikum begonnen habe. Für vier Tage hatte ich die Möglichkeit, den Pflegefachkräften in der Neurologie über die Schulter zu schauen und aktiv mitzuhelfen. Schon früh morgens ging es los: Essen austeilen, Patienten beim Essen unterstützen, und Lagerungswechsel durchführen. Diese Aufgaben sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Tätigkeitsbereich der Pflegefachkräfte, die tagtäglich unter hohem Druck und mit großem Engagement arbeiten.

Ein neuer Aspekt, den ich während meines Einsatzes mitbekommen konnte, war die Einführung von Stationssekretärinnen in der Neurologie. Diese neuen Positionen wurden erst vor wenigen Monaten geschaffen, um die Pflegekräfte von bürokratischen Aufgaben zu entlasten. Dadurch gewinnen die Pflegekräfte mehr Zeit für das Wesentliche: die direkte Betreuung und Pflege ihrer Patienten. Es wurde mir erneut klar, wie essenziell diese Unterstützung ist, um die Qualität der Pflege auf einem hohen Niveau zu halten und den Arbeitsalltag der Pflegekräfte etwas zu erleichtern.

Besonders eindrücklich war für mich die Erfahrung, wie herausfordernd die Arbeit unter den bestehenden Rahmenbedingungen ist. Die verschiedenen Schichtzeiten, die oftmals knappe Personaldecke und der immense Arbeitsaufwand verlangen den Pflegefachkräften alles ab. Diese Herausforderungen werden besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass viele ausländische Fachkräfte, die in Deutschland ihre Ausbildung abschließen, mit erheblichen bürokratischen Hürden konfrontiert werden. Trotz ihrer Qualifikation und ihrem Engagement müssen sie oft lange auf die Anerkennung ihrer Abschlüsse warten, was nicht nur ihre berufliche Zukunft, sondern auch die personelle Situation in der Pflege weiter belastet.

Meine Zeit im Städtischen Klinikum hat mir erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Pflegefachkräfte in ihrem herausfordernden Beruf zu unterstützen. Sie leisten jeden Tag einen unschätzbaren Beitrag für das Wohl ihrer Patienten und verdienen dafür nicht nur Anerkennung, sondern auch die bestmöglichen Arbeitsbedingungen. Die Einführung der Stationssekretärinnen ist ein Entlastungsschritt in die richtige Richtung, aber es bleibt noch viel zu tun, um die Herausforderungen im Pflegebereich nachhaltig zu bewältigen.